Der diesjährige Laufrausch-Ausflug ging nach München zum (Halb-)Marathon am 9. Oktober 2016.
Antje und Klaus liefen den halben – Birgit, Hannelotte, Eilert und Stephan den ganzen Marathon. Unterstützt wurden wir beim Marathon von Tina (TuS Ofen) und Martin (TuS Eversten), zum Anfeuern waren 5 weitere Oldenburger mit dabei.
Berichte und Eindrücke der Teilnehmer:
Birgit über ihren ersten Marathon:
Bibi und Tina laufen Marathon
München, 8.10.2016. Die Landeshauptstadt empfängt uns leider nicht mit weißblauem Himmel, sondern mit grauem, kalten Schmuddelwetter. Bäh. Mit hochgezogenen Schultern und herunter hängenden Mundwinkeln zuckeln Peter und ich zur Olympiahalle, um meine Startnummer abzuholen. Meine Kollegin und Mitstreiterin Tina hat sich schon seit Donnerstag akklimatisiert. Die Startnummerndame trägt Dirndl und ein Lächeln. Fein. Das T-Shirt, das ich bestellt habe, ist ein bisschen fade. Aber hey, beim ersten Mal nimmt man doch alles mit.
So, auf zur Gruppenfütterung mit gemeinsamem Aufgeregtsein. So groß, wie die Pizzen dort waren, konnte allerdings keine Aufregung der Welt sein. Megapizza! Was sollte da noch schiefgehen? Tina mit Gatten, Klaus, Stephan mit Family, Martin und Hanne, alle guter Dinge. So, gute Nacht und bis morgen!
9.10. Der Handywecker mahnt zum Aufstehen (dir Nacht war gut, allen Unkenrufen zum Trotz) . Ich war ganz brav, habe alles zurechtgelegt und stehe früh genug auf. Stichwort: Nerven schonen. Das Hotelfrühstück nur um 2 mickrige Brötchen zu erleichtern, tut mir richtig weh. Mit Käffchen nachspülen und ab zur U-Bahn. An den abfärbenden pinkfarbenen Plastikbeuteln erkennt man die vielen Mitstreiter. Die U-Bahn wird proppenvoll. Am Olympiapark – dann bei (endlich!) weißblauem Himmel – warten auf den Rest der Gang. Nun ist auch Eilert dabei. Großes Gedrücke, denn neben dem großen Lauftag hab ich ja auch Geburtstag.
Prima, los, Richtung Stadion, Gesprächsthema “geiles Wetter”, ein paar Fotos schießen, aufteilen Richtung 00 – Stadionblick – in die Sonne blinzeln – freuen – Klamotten wechseln – freuen – Kleiderbeutelabgabe. Der Start naht mit Riesenschritten. Aber alles ist ganz entspannt dort. Kein Gedränge. Die ersten laufen los, Tina und ich müssen nochmal Dixi. Dann lauern wir unsere Ballon auf. 4:15, das sind unsere Pacemaker. Ab die Post!
Hinter den drei knackigen Herren mit Fahne und Ballon traben wir brav und nicht zu schnell (Steffny wurde nicht müde, zu mahnen!) durch die Stadt. Große Zuschauermassen gibt es selten, aber dafür tauchen unsere Herren Andreas und Peter öfters auf ihren putzigen Falträdern auf, um uns zuzuwinken und zu fotografieren. Am meisten hab ich mich auf die versprochenen 26 Musikgruppen gefreut. Die erste Band war noch stumm, dann kamen zwei Blaskapellen… Tja. Und dann noch jede Menge Sambagruppen. Blaue Sambagruppen, gelbe Sambagruppen, manche, die Pause machten, manche mit Choreographie. Wie viele Menschen in Deutschland sind eigentlich in Sambagruppen? Egal, Lärm und Laune machen sie allemal.
Ab etwa der Hälfte liefen wir auch mal von unseren Ballonträgern weg. So ging es Richtung Innenstadt, in der erstaunlich wenig los war. Auf dem Marienplatz hatte ich Glück und wurde im Vorbeilaufen ausgerufen (Team Laufrausch Oldenburg… *freu*). Huuuuu, nun ging es auf km 30 zu. Kommen sie, die Krämpfe? Der Durchfall? Der Mann mit dem Hammer..? Also, es ließ sich niemand entsprechendes blicken. Wir liefen einfach weiter. Allerdings kamen wir an einigen vorbei, denen wohl doch vom Körper übel mitgespielt wurde. Aber wer brav ist, darf am Ende überholen. Sagt das Buch.
Irgendwann waren dann auch die Ballonjungs wieder bei uns. Von der vorherigen Verfolgergruppe war aber kaum noch jemand da. Merkwürdig. Die Frau mit dem grimmigen Blick und er Flatterjacke nicht. Auch nicht das Mädchen mit Shirt-Aufschrift “Jenny” und den 8 Gels im Gürtel, die dann ausliefen…
Nun ja, zumindest wir waren wieder da und begleiteten den Ballon bis etwa km 39. Nun wurde das ganze ja auch anstrengend und nach Hause will man auch mal… Also, tschüß Ballon und danke. Wir sind dann mal…. Das Stadion kam in Hörweite. Noch ein paar Leute überholen, ab durch den Gehirnwäschetunnel des Münchner Flughafens (bunte Lichter und eine sanfte Frauenstimme, die irgendwas von Freunden und Familie erzählte), huuuu, und dann rein ins Stadion. Die letzten 300 Meter zu den Klängen der Sportfreunde Stiller, die uns ihr Kompliment sangen. Schade, dass der Innenraum des Stadions asphaltiert ist. Auf einer echten Laufbahn hätten wir sicher richtiges Olympiafeeling gehabt. Egal, Tinas Hand schnappen und froh grimassierend ins Ziel (so empfahl das BUCH) 🙂
Dort wartete der liebe Stephan und drückt uns freudig zwei Becher.. Milch?!? in die Hände. Oh, lecker. Große Freude! Und schöne große Medaillen im Lebkuchenherzlook gab’s auch. Ordentlich warm foliert drücken wir uns noch an den Verpflegungen vorbei (Mohnkuchen, da sag ich nicht nein). Dann ab in die Katakomben zum duschen. Und bloß nicht hinsetzen! Die Beine jammern doch ganz schön.
Zufrieden lasse ich mir unsere 4:13:20 ins Herzl gravieren. Anscheinend haben wir alles richtig gemacht. Oder einen guten Tag erwischt? Egal. Das machen wir nochmal. Oder, Tina?
Hannelottes Eindrücke:
Stephans Bericht:
13 Nordlichter in München
Der erste Höhepunkt war das gemeinsame Pastaessen beim Italiener am Samstagabend. Der reservierte Tisch war zunächst nicht frei, da das Buchungssystem nicht funktionierte. Die gutgemeinten zwei Flaschen Prosecco aufs Haus kamen bei unseren Supporten bestens an, wir Läufer haben uns ein bisschen zurückgehalten…
Am Sonntagmorgen gab es vom Tempotrainer persönlich die letzen Tipps von der Strecke: “Einfach laufen lassen und Vorsicht bei Kilometer 28! Der Mann mit dem Hammer lauert!”
Auch am Start waren wir bester Dinge. Der Streckenverlauf war schön. Vom Startpunkt am Coubertinplatz im Olympiapark aus führte die Marathonstrecke durch Schwabing, den Englischen Garten, über Bogenhausen, Berg am Laim und Haidhausen in die Innenstadt. Von dort ging es wieder über Schwabing zurück zum Olympiapark, Ziel war das Olympiastadion.
Im Ziel dann der verdiente Lohn: Die Zielverpflegung war dann allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Vanillemilch, dunkles Weizenbier und dazu Bananenbrot und Mohnkuchen, nun ja, das war nicht jedermanns Sache…
Am Ende bleibt der Stolz, es geschafft zu haben. Nun freuen wir uns auf einen weiteren schönen Ausflug im nächsten Jahr.
Wer hat eine Idee, wo es hingehen könnte?
Eilert über seinen Lauf:
Marathon nach „Extremtapering“
Meine Vorbereitung auf den Lauf lief zum Schluss nicht mehr planmäßig. Hüftprobleme und eine starke Erkältung sorgten dafür, dass ich in den beiden letzten Wochen nur noch je einen kurzen, langsamen Lauf machte. Nun wollte ich ausprobieren, wie sich dieses „Extremtapering“ auf mein Laufvermögen auswirkte. Die erste Hälfte lief ich etwa in dem Tempo, das ich mir ursprünglich vorgenommen hatte (ca. 4:30 min/km). Danach ging es etwas langsamer weiter.
Etwa von Kilometer 28 bis 33 lief es sich – wohl dank der Endorphine – richtig locker und gut. Im Gegensatz zum Frankfurt-Marathon im letzten Jahr hielt der „Laufrausch“ aber nur etwa 5 Kilometer an. Dann wurde es allmählich immer zäher. Bei Kilometer 38 wurde ich vom 3h 15-Pacemaker und seinem Anhang „überrollt“ und einen Kilometer später überraschten mich auch noch ziemlich starke Seitenstiche, die mich zwei Kilometer begleiteten und mein Tempo weiter drosselten. Erst als ich die Markierung für den letzten Kilometer passierte, konnte ich wieder ohne Schmerzen laufen. Beim Einlaufen ins Stadion sah ich auf die Uhr und beschloss mir durch eine zügige Stadionrunde noch eine Zeit unter 3h 17 min zu sichern. Durch das vorherige Langsamlaufen hatte ich jetzt noch Reserven, so dass ich flott über den Asphalt eilen konnte (Schade, dass es keine Tartanbahn mehr gibt!). Ich erreichte noch eine Nettozeit von 3:16:58. Damit war ich zufrieden. Die Zeit reichte aber nicht, um mich vom „Extremtapering“ als Trainingsmethode zu überzeugen.
Antjes Bericht zum Halbmarathon
Im vollen U-Bahnhof auf dem Weg zum Halbmarathonstart
Das Schönste am Halbmarathon in München war das Wetter! Laut Vorhersage sollte es ein trüber, kalter Tag werden, aber wir hatten feinstes Herbstwetter. Klaus und ich liefen die zweite Hälfte der Marathonstrecke, die anfangs eher industriell geprägt war, bevor wir in die Innenstadt kamen, um zum Schluss ins Olympiastadion zu laufen. Dort erhielten wir passend zu München eine herzförmige, silberne Medaille, die an das Oktoberfest erinnerte. Leider schmeckte das anschließend aus einer lokalen Brauerei angebotene alkoholfreie Bier nicht.
Aber zurück zum Halbmarathon. Alles war gut organisiert beginnend mit dem Transport unserer Beutel vom Start ins Olympiastadion bis zur Entscheidung uns erst dreieinhalb Stunden nach dem Marathonstartschuss loslaufen zu lassen. Das Publikum war zwar nicht so zahlreich und so begeistert wie wir es im März in Venlo erlebten, dennoch wurden wir immer wieder beklatscht und motivierende Ausrufe waren zu hören, die ich zum Ende auch brauchte. Die letzten fünf Kilometer musste ich arg beißen und wollte eigentlich nie mehr einen HM laufen. Inzwischen habe ich beschlossen daran zu arbeiten, um beim nächsten HM schreiben zu können: Das Schönste am HM war, dass ich die letzten Kilometer ordentlich laufen konnte.