Am Morgen des Brighton Marathons machten wir (Sylke, Marion und Eilert) uns bei herrlichem Sonnenschein zu Fuß auf den gut zwei Kilometer langen Weg zum Start im Preston-Park. Diese Wanderung war uns von einer Helferin bei der Startnummernausgabe als beste Form der Anreise und perfektes „Warm-Up“ empfohlen worden: „Just walk together with other people and soak up the spirit!“ Nachdem wir uns in den verschiedenen Startblöcken eingeordnet hatten, marschierten wir Richtung Startlinie, während aus den Lautsprecherboxen „Sweet Caroline“ erklang. Gleich zu Beginn des Liedes heißt es „and spring became the summer“. Was das an diesem Tag bedeuten sollte, stellte sich bald heraus.
Das erste Drittel der Strecke war recht hügelig. Zunächst ging es durch die Stadt, dann parallel zur Küste zum westlich gelegenen Dorf Ovingdean. Spätestens hier zeigte es sich, dass der schöne Frühlingstag mit wolkenlosem Himmel sommerliche Hitze bot. Die Temperatur im Schatten stieg bis auf 21 Grad. Die Strecke bot allerdings keinen Schatten und in der Sonne war es viel heißer. Wir tranken viel aber kaum genug, um den hohen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Der Veranstalter entschuldigte sich am nächsten Tag, dass die bereitgestellten 44500 Liter Wasser tatsächlich nicht für alle 12500 Teilnehmer gereicht hatten, so dass es im hinteren Teil des Feldes zu Engpässen kam und die Läufer teilweise von den Anwohnern versorgt werden mussten. Die vielen Menschen an der Strecke – geschätzt wurden 150000 Zuschauer – sind auch sonst ein großer Pluspunkt des Brighton-Marathons. Im Ziel schwärmten viele vom „crowd support“, der enorm beim Lauf durch die Hitze half. Fast überall an der Strecke standen Zuschauer, von denen sehr viele nicht nur zuschauten sondern engagiert immer wieder die Läufer anfeuerten: „come on“, „great perfomance“… Nachdem man nahe der Halbmarathonmarke wieder am Pier in Brighton vorbeigelaufen war, führte eine Wendeschleife nach Hove und die nächste in den Hafenbereich. Dann gelangte man auf die Strandpromenade. Hier war die Wärme erträglicher. Dafür blies der Wind von vorne. 5 km geradeaus waren im Gegenwind zu bewältigen, bevor man kurz hinter dem Pier auf dem „Madeira Drive“ an einer Zuschauertribüne vorbei erschöpft ins Ziel einlaufen konnte.
Unsere persönlichen Lauferfahrungen waren recht unterschiedlich:
Sylke musste infolge starker Kopfschmerzen leider früh aufgeben. Marion konnte sich nach ihrem ersten Lauf über 42,2 km über eine tolle Zeit von 4:35:06 freuen (Platzierung: 1551. von 4821 Frauen und AK 20. von 126). Eilert war sehr froh, eine Zeit unterhalb von 3:15 geschafft zu haben (3:14:50, 310. Von 7743 Männern, AK 17. von 721).
Der Brighton Marathon war ein großes Erlebnis, was auch an der Stadt Brighton liegt. Oft als „London by the Sea“ bezeichnet, bietet sie viel Lohnendes für einen Kurzurlaub: einen großen Strand, den Pier, den Royal Pavillion, viele kleine Einkaufsstraßen mit zahlreichen originellen kleinen Läden, viele Kneipen, eine schöne Umgebung und eine „very relaxed atmosphere“. Das alles hätten wir nicht erlebt, wenn Sylke, die vor drei Jahren schon einmal am Marathon teilgenommen hatte, die Fahrt nicht initiiert und organisiert hätte. Dafür auch hier noch einmal vielen Dank!