Fr. Apr 19th, 2024

Was ergeben eine gute Vorbereitung in den Oldenburger Höhen, eine perfekt zusammengestellte Playlist mit Songs zum Thema Laufen, ein Arbeitstitel und vier motivierte Oldenburger?

Richtig, eine Reise in die Alpen zum Transalpine Run, oder wie der bekanntlich traditionell international orientierte Bayer sagt: Tränsälpein Rann.

Nachdem ich 2016 alleine bei der Zugspitzchallenge zur Zugspitze hochgelaufen, im letzten Jahr Philipp und ich für 2 Tage durch das Kleinwalsertal gelaufen waren, ging es in diesem Jahr zu viert mit Jens, Jörg, Philipp und mir wieder Richtung Zugspitze um am Transalpine Run RUN2 teilzunehmen. (Was kommt 2019? 🙂 )

Es handelt sich hierbei um die die verkürzte Version des 7 Etappenlaufs von Deutschland nach Italien, bei dem wir die beiden ersten Etappen mitgelaufen sind.

Die Idee war schon im April entstanden, als sich herausstellte, dass Jörg und Philipp an dem gemeinsamen Marathonprojekt “Sub3 in Hamburg” verletzungsbedingt nicht teilnehmen konnten.

Mit Jens war schnell das fehlende 4. Teammitglied gefunden. Jörg und ich meldeten uns als “Team Laufrausch Oldenburg” an, Jens und Philipp unter “Oldenburger Staatstheater”.

Da Oldenburg bekanntlich nicht soviele Höhenmeter zu bieten hat, musste schnell ein Trainingskonzept entwickelt werden. Jens und Philipp planten ihre Bergläufe in den Schweizer und Italienischen Alpen, ich in den Bergen der Provence und Jörg musste jobbedingt jeden Höhenmeter in Oldenburg herausholen.

Der Höhepunkt der Trainingsserie wurde zum Abschluss der Utkiek Marathon im August bei dem wir auf einer Strecke von 43,6 Kilometern immerhin 900 Höhenmeter erliefen.

Am 01. September ging es dann endlich für Jens, Philipp und mich Richtung Garmisch Partenkirchen, Jörg war schon einige Tage vor uns gestartet, machte bereits die Trails unsicher und scoutete für uns die Gegend. Der Ernennung zum  Titel des Teammanagers stand daher nichts mehr im Wege.

Bei Pastaparty und Briefing konnte man schon die ersten Läufer aus 43 Ländern treffen und spürte schon die langsam steigende Spannung.

Nach kurzer Nacht im Bulli an im Schatten der Olympiaschanze ging es am Sonntag auf die erste Etappe.

Mit 43,7 Kilometern und 2.378 Höhenmetern stand uns ein hartes Stück Arbeit bevor. Ging es die ersten 6 Kilometer noch locker im 5er Pace aus dem Dorf heraus, forderte uns danach gleich ein steil in die Berge gehender Trail und es wurde alles von uns abverlangt.

Da Jörg verletzungsbedingt einen zu großen Trainingsrückstand hatte stieg er nach knapp 22 Kilometern planungsgemäß an der Österreichischen Staatsgrenze aus und bewegte sich zurück Richtung Garmisch, während Jens, Philipp und ich uns weiter auf dem Weg nach Nassereith machten.

Diese Trails wurde über die Zeit immer anspruchsvoller und aufgrund der erlaufenen Höhenmeter bewegten wir uns jetzt fast nur noch in den Wolken, leider zu Lasten der Fernsicht.

Da es in den Tagen zuvor sehr viel geregnet hatte, waren die Trails in den Höhenlagen dermaßen aufgeweicht, dass man teilweise nur schlittern konnte und mir in letzter Konsequenz einen Sturz in einen Kuhhaufen, zur Belustigung der Laufgruppe, einbrachte.

            

Bekanntlich müssen die Meter, die hochgelaufen werden auch anstrengenderweise auch wieder heruntergelaufen werden und so erreichten wir noch 7 Stunden und 20 Minuten das Ziel in Nassereith, wo Jörg schon auf uns wartete. Wie man von einem Teammanager erwarten kann, hatte er vor Ort schon alles abgecheckt.

Nach ausgiebigem Duschen, Pastaparty, Briefing und Fotos des Tages begaben wir uns nach einem intensiven Dehnprogramm erschöpft in die  Betten.

Am nächsten Tag ging es auf der zweiten und leider letzten Etappe, wieder durch Jörg komplettiert, von Nassereith nach Imst, oder Imscht, wie die Österreicher sagen. Netterweise traf ich dort zum wiederholten Mal unser ehemaliges Vereinsmitglied Manfred Kliem, der bei einigen von uns vielleicht noch bekannt ist.

       

Leider wurde die Strecke aufgrund der Unpasserbarkeit einiger Passagen aus den alpinen Höhenlager etwas tiefer verlegt, so dass auf 27,2 Kilometern nur 1.333 Höhenmeter überwunden werden mussten. Da die Hälfte der Höhenmeter schon nach 6 Kilometern erlaufen worden waren, konnte auf den folgenden 21 Kilometern noch einmal richtig Druck gemacht werden und so schossen wir immer näher Richtung Ziel in Imst. Das Wetter hatte sich inzwischen zu einem schönen Sonnentag entwickelt und wir genossen jeden Meter auf den Singletrails oder Forstwegen.

                

Nach 4 Stunden 16 Minuten war dann bedauerlicherweise unser Laufprojekt in den Alpen beendet und wir sahen neidisch zu den anderen Läufern, die noch weitere 5 Etappen in den nächsten Tagen laufen durften.

Nach einer zünftigen Mahlzeit ging es dann in die Nacht hinein wieder Richtung Oldenburg.

Es waren wunderbare Tage in den Alpen und unser Team hat einfach perfekt zusammengepasst, was für eine Veranstaltung dieser Art einfach eine Grundvoraussetzung ist. Die Run2 Variante ist eine gute Möglichkeit in den Einstieg in die Etappenläufe in den Bergen.

Mich, als bereits Finisher des 7 Tage Laufes, hat es am Ende doch etwas betrübt, dass nach 2 Tagen für uns Schluss war und der Tross die nächsten 5 Tage noch Richtung Italien weiterziehen durfte.

Aber, was noch nicht ist, kann ja noch werden und es gibt soviele coole Laufveranstaltungen in den Bergen. Team und eine weiter wachsende Playlist stehen bereits schon!

NORDISCH BY NATURE!!!