Ein 60 Stundentrip in die Alpen, verbunden mit 2 Wettkämpfen, klingt verrückt, ist aber trotzdem machbar und lohnenswert. So geschehen vom 28. bis 31. Juli.
Nachdem ich das Spine Race im Januar leider abbrechen musste, hatte ich mir vorgenommen in diesem Sommer noch einen Wettkampf in den Alpen zu absolvieren.
Mit der Walser Trailchallenge als Veranstaltung, Philipp Arndt als Partner und getrennte Trainingslager auf Korsika beziehungsweise in den Alpen war schnell eine Lösung gefunden. Da diese Veranstaltung über zwei Tage geht war der weite Weg auch vertretbarer.
Am Freitag ging es nach der Arbeit los und 9 Stunden vor dem Start erreichten wir Baad, wo der Start des ersten Lauf sein sollte. Nach etwas Schlaf und Abholung der Startunterlagen ging es zum “Dorfplatz” des sehr kleinen Dorfes. Dort starteten wir um 10.00 Uhr bei bestem Laufwetter in die Berge.
Der Widderstein Trail ist ein 15 km Rundkurs mit knapp 1.000 Höhenmetern. Der perfekte Einstieg in eine sehr gut organisierte Laufveranstaltung.
Trotz der kurzen Distanz wurde alles abgefordert und der höchste Punkt war immerhin über 2.000 Höhenmeter.
Nach 2 Stunden und 20 Minuten erreichten wir im Mittelfeld das Ziel wieder in Baad und konnten den Rest des Tages etwas ausruhen bevor es abends zum Briefing des nächsten Tages ging. Hier trafen wir sogar noch die beiden Oldenburger Hanjo und Sven. Unsere Stadt war am nächsten Tag also gut vertreten.
Für den zweiten Tag konnte zwischen dem Walser Trail mit 29 km und 1.900 Höhenmetern und dem Walser Ultra mit 65 km und 4.200 Höhenmetern entschieden werden.
Da bei mir arbeitsbedingt das Zeitfenster sehr klein war, entschieden wir uns mit dem Walser Trail für die kürzere Variante und gingen am Sonntag um 11.00 Uhr wieder in Baad an den Start. Die “Ultras” waren bereits um 6.00 Uhr in Riezlern gestartet und trafen hier nach zirka 35 km auf unsere Strecke, die dann gemeinsam bis zum Ziel in Riezlern gelaufen wurde.
Wie am Vortag meinte das Wetter es wieder sehr gut mit uns. Bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad Celsius ging es nach dem Start sofort in höhere Lagen, wo die Temperaturen auch angenehmer wurden.
Es ging nun über Almen, Schottertrails, harte Anstiege und einem Grat auf über 2.200 Höhenmeter in hochalpine Bereiche. Alles sehr anstrengend und es wurde viel von einem abgefordert. Dies alles vor einer fantastischen Bergkulisse.
Nach einem langen Downhill, bei dem noch einmal so richtig die Oberschenkel gequält wurden, erreichten wir nach 6 Stunden und 28 Minuten, diesmal im letzten Drittel, gerade noch vor einem Gewitter das Ziel.
Zitat Philipp: “Ergebnistechnisch haben wir noch Luft nach oben.”
Bei der Walser Trailchallenge handelt es sich um eine familiäre, noch nicht ganz so kommerzielle Laufveranstaltung, die sehr gut organisiert ist. Das alles in einer wunderschönen Gegend. Gerade die kürzeren Wettbewerbe eignen sich für den Trailrunningeinstieg.
Uns hat es viel Spaß gemacht und wir liebäugeln schon mit dem Walser Ultra über 65 km für das Jahr 2018.