Di. Mrz 19th, 2024

… und momentan möchte man dort ja auch nicht unbedingt hin.

Einer meiner ersten Laufträume vor vielen Jahren war ein Start beim Marathon in New York. Inzwischen hat sich dieser Traum zwar relativiert,

als ich aber las, dass coronabedingt in diesem Jahr der New York City Marathon vom 17.10. bis 01.11.2020 nur virtuell stattfinden sollte, war ich sofort Feuer und Flamme.

Sofort machte ich mich an die Planung der “Veranstaltung” und fand mit Tanja eine Fahrradbegleitung, die mich netterweise durch die Häuserschluchten Oldenburgs begleiten wollte.

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Wenn auch nur virtuell, sollte der Lauf trotzdem auf einer exponierten Strecke durch mindestens 5 Stadtteile Oldenburgs gehen.

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Start war am 25.10. um 7:40 in der Wallstraße in der Innenstadt am “New York New York”.

Direkt am “New Yorker” ging es vorbei an Hochhäusern zur Brooklyn- äh Cäcilienbridge, welche an diesem Tag extra für den Autoverkehr gesperrt war.

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Nach Osternburg ging es über Kreyenbronx Richtung Bümmerstede, bevor uns die Strecke entlang des Hunte-Hudson-Rivers wieder Richtung Norden führte. Netterweise trafen wir dort die Läufer des Sportpark Eversten Rennens, welche leicht über meine Laufrichtung irritiert waren.

Hatte ich mir anfangs eine 5:30er Pace vorgenommen, waren wir aufgrund Tanjas dynamischen Radtempos inzwischen bei einer 4:56er Pace angelangt. Durch angeregte und interessante Gespräche ging es schnell über Eversten, Bloherfelde nach Wechloy, von wo es wieder Richtung Ziegelhofviertel ging.

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Durch Tanjas engagierte Platzierung von spontanen Verpflegungspunkten und meines Tempos haben wir es dann wirklich geschafft, uns im Häusermeer von Bürgerfelde zu verlieren, so dass sie den absoluten Streckenhöhepunkt, die New Yorker Freiheitsstatue in Person von Jens, leider verpasste und ich alleine über Nadorst nach Donnerschwee laufen musste.

Da ich auf einmal ungeplanter Weise für kurze Zeit ohne Verpflegung zurechtkommen musste, war ich froh in meinem “Hood” auf meine Frau und meine Tochter zu treffen, die mich mit einem Getränk versorgten.

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Kurz vor dem “Downtown” haben wir dann aber wieder zusammengefunden und nach Drängen von Tanja, dass ich nicht so viele Fotos machen soll, bin ich glücklich nach  3:29:19 über die Ziellinie am Centralpark Oldenburg gelaufen.

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Ich habe in diesem Jahr schon einige virtuelle Läufe gemacht, dieser war aber auf jeden Fall ein Highlight und bleibt für mich in wunderbarer Erinnerung. Die Strecke wäre übrigens eine fantastische Strecke, für den Oldenburg Marathon, würde sich aber 100 %ig nie realisieren lassen.

Dafür müsste Oldenburg dann doch noch etwas wachsen, aber wer weiß New York ist ja auch einmal klein angefangen…

Am 01.11. geht Stephan, unser 2. virtueller Dauerläufer, auf die virtuelle Strecke am Big Apple.

Und das auf einer vermeindlich langweiligen Strecke:

Zehnmal ging es um das Uniquarree in Wechloy. Der Grund war der, dass so die Verpflegung einfacher war, da es eine zentrale Verpflegungsstelle direkt vor meiner Haustür gab.

Außerdem war noch die große Frage, ob ich diesen Marathon überhaupt schaffe. Nach meiner Knieoperation vor drei Jahren war eigentlich klar: Einen Marathon wird es für mich nie wieder geben. Und den in New York schon mal gar nicht, da für mich als Lehrer Anfang November üblicherweise keine Ferien anstehen.

So aber gab es die vielleicht einmalige Chance, den New York Marathon zu absolvieren, ohne über den großen Teich zu fliegen. Um die Knochen etwas zu schonen war meine Strategie die folgende: Zwei Runden laufen, eine gehen, zwei Runden Laufen, eine gehen, zwei Runden laufen, eine gehen und zum Schluss noch einmal laufen.

Mit dem besten Verpflegungsteam und tollen Begleitern ging es um 10 Uhr Ortszeit klassisch mit Frank Sinatras “New York, New York” auf die Strecke um den Block.

So war also nicht die Strecke das Besondere, sondern die vereinsübergreifende Unterstützung. Am Start war mein Wanderkollege Carsten dabei, der keinem Laufverein angehört, bevor dann Manfred dazu kam.

Mein Nachbar Christian W. von Arnie’s Laufbande kam für zwei Runden dazu und auf dem gesamten zweiten Teil der Strecke waren unsere Tanja Li und Klaus H. von den Laufsportfreunden dabei. Zwischdurch und zum Finale schaute Coach Georg vom LC Wechloy auf dem Fahrrad vorbei, eine läuferische Begleitung war ihm bei dem Tempo wahrscheinlich zu riskant. 😉 Kurz vor dem Ziel drehte meine Tochter dann die Bluetooth Box mit “Eye of the tiger” noch mal richtig auf. Dazu kam mit Klaus B. eine weitere Fahrradbegleitung und so konnte bis ins Ziel nichts mehr schiefgehen!

Am Ende ging mein Konzept voll auf, sodass ich die angepeilten fünf Stunden sehr deutlich unterbieten konnte! Vielen Dank an alle, die mich begleitet, angefeuert und unterwegs verpflegt haben. Dazu ein perfektes Laufwetter, keine Wartezeit am Start und ein erholsames Wannenbad direkt nach dem Zieleinlauf! Kurz: Es hätte nicht besser Laufen können. 🙂

Nun bleibt Manfred und mir nur noch eins: Das Warten auf die Medaille.

Und eine Sache ist bereits ausgemacht: Wenn die Medaille da ist, gehen wir zusammen zunftig Essen! Wo? Natürlich im New York New York!